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Hörverarbeitung und ihre Alltagsrelevanz

Von 2. September 2015Dezember 15th, 2021Keine Kommentare

Heute war eine ältere Klientin zum Kontrollhörprofil und anschließendem Gespräch, Beides bieten wir immer 3 Monate nach der Hörtherapie kostenfrei an. Uns freut es immer sehr, wenn die Menschen, die wir in den zwei Hörphasen intensiv begleitet haben, noch einmal den Weg zu uns finden und berichten, wie sie mit dem Abstand von ein paar Monaten die Hörtherapie bewerten und was sie als stabile Veränderungen in ihrer Wahrnehmung, Kommunikation und im Hören erleben.

So auch heute: die Verbesserungen im Hörprofil bei der heutigen Besucherin waren stabil geblieben, was sicherlich auch daran liegt, dass sie sehr intensiv musiziert und ihr Gehör somit täglich aktiv nutzt. Spannender waren für mich allerdings ihre Sätze wie: „ich bin nicht mehr lärmempfindlich, insbesondere Hall macht mir nichts mehr aus“, „ich kann Konzerte ganz anders genießen, mein Musikempfinden hat sich verändert“ und „früher habe ich immer nur reagiert, jetzt agiere ich“.

Diese Sätze zeigen die Alltagsrelevanz einer schnellen und sicheren Hörverarbeitung und -wahrnehmung. Ein wacher und sich seiner selbst bewußter Erwachsener kann das so erleben und beschreiben, bei den Kindern können wir es oft sogar sehen: die Kinder entwickeln eine andere Aufrichtung, ihr Blick ist wacher und neugieriger, ihre Gefühle drücken sich ursächlicher in ihrer Mimik aus und sie wirken nach 2 Phasen Hörtherapie häufig sichtlich gereift.

Es gibt aber auch Kinder, die beeindruckend beschreiben können, was sie als Veränderung erleben, so letzte Woche eine 14-jährige: „Irgendwas hat sich geändert, denn ich kann öfter entscheiden, wo ich hinhören möchte und mich stört z.B. das Stühle scharren nicht mehr beim Zuhören“.

Um das Mädchen mache ich mir nun keine Sorgen mehr, denn wer so eine differenzierte Wahrnehmung hat, diese so steuern und auch noch beschreiben kann, wird zukünftig gut für sich sorgen können.